Mythen über Naturkosmetik
Naturkosmetik riecht nach Öko
Natürlich hat dies auch einen waren Kern. Bei der
Naturkosmetik werden oft nur ätherische Öle genommen, da auf synthetische
Duftstoffe verzichtet wird. Aber mittlerweile hat sich der Markt auch für andere
Geruchsliebhaber geöffnet. Einfach vor dem Kauf ein bisschen durch schnuppern, es
finden sich auch für den Otto-Normal-Verbraucher verträgliche Düfte.
Durch Naturkosmetik werden meine Haare strohig
Wenn man zunächst auf Silikone und die ganzen anderen
Pfuscher verzichtet, kommt die nackte Wahrheit ans Licht: Das Haar ist kaputt.
Jetzt hat man die Wahl: Entweder man beißt in den sauren Apfel und pflegt was
das Zeug hält, sieht aber auch nach etwas Geduld Resultate. Oder man überdeckt
die Schäden immer wieder. Die zweite Variante würde ich den Leuten empfehlen,
die ihre Haare so oder so immer mit Glätteisen, heißen Föhn-Eskapaden und Toupieraktionen vergewaltigen werden.
Naturkosmetik lässt meine Haare fettig aussehen
Es ist richtig, dass viele Naturkosmetikhersteller mit
sanften Tensiden (waschaktive Substanzen) arbeiten, welche nicht so stark
entfetten. An diese Umstellung muss sich die Kopfhaut erst einmal gewöhnen.
Denn oft ist es so, dass die Kopfhaut durch die frühere starke Entfettung durch
scharfe Tenside konditioniert ist: Die Haut wird ausgetrocknet und versucht
diesen Verlust auszugleichen, indem sie viel Fett „nachschiebt“.
Naturkosmetik ist immer teuer
Stimmt nur teilweise: Natürlich sind die Produkte durch ihre
qualitativ hochwertigen Inhaltsstoffe etwas teurer, aber es gibt auch günstige
Varianten aus der Drogerie, wie beispielsweise Alverde oder Alterra. Sie kosten
um die 2-5€ und haben damit ein unschlagbares Preis-Leistungsverhaltnis. Jedoch
sind bei Alterra nicht alle Naturkosmetik-Siegel abgebildet, lediglich das
„Vegan“ Siegel. Naturkosmetik aus dem Reformhaus ist nicht wesentlich teurer und
ist ab knapp 10 € aufwärts erhältich (manchmal auch etwas günstiger).
Gängige Kosmetikhersteller produzieren jetzt auch Naturkosmetik
Seit neuesten werben L´oréal und Co damit auch Kosmetik auf
Naturbasis herzustellen. Dabei sollte man wissen, dass der Begriff
„Naturkosmetik“ nicht geschützt ist. Um sicher zu gehen, gibt es verschiedene
Siegel, wie Ecocert, Vegan oder das BDHI-Siegel. Auch hier sollte man gucken,
wofür die einzelnen Siegel stehen. Bei Ecocert wird ein Produkt schon als
Naturkosmetik ausgezeichnet, wenn lediglich 50 Prozent der Inhaltsstoffe „bio“
sind. Laut Stiftung Warentest sind die Bezeichnungen „auf pflanzlicher Basis“
und „aus der Natur“ keine wirkliche Versicherung dafür, dass das Produkt
Naturkosmetik ist. Ein Blick in die Inhaltsstoffe ist meistens am
aufschlussreichsten
Naturkosmetik ist gut für Allergiker und besonders schonend
Nicht unbedingt. Viele kommen mit den ätherischen Ölen nicht
klar oder reagieren auf andere natürliche Inhaltsstoffe allergisch. Schonend
ist natürliche Kosmetik in dem Sinne, dass man nicht mehr so viel Chemie in den
Körper lässt. Ich finde viele Leute machen sich bei ihrem Essen so viele
Gedanken darum, was sie essen und wie es sich auf ihre Gesundheit auswirkt,
schmieren sich jedoch alles mögliche auf ihre Haut, ohne groß darüber
nachzudenken.
Wenn, dann sollte ich ganz auf Naturkosmetik umstellen
Viele denken ganz oder gar nicht und trauen sich nach dem
Umstieg auf Naturkosmetik nicht mehr, sogenannte konventionelle Kosmetik zu
benutzen. Ich finde, man sollte experimentiere und kann koventionelle Kosmetik
und Naturkosmetik mischen. Wenn einem ein anderes Produkt sehr gut gefällt,
wieso nicht. Man sollte das alles auch nicht zu ernst nehmen und zum
Inhaltsstoffe-Faschist mutieren.
Vielleicht kennt ihr ja auch Mythen über Naturkosmetik, die
ich vergessen habe hier aufzulisten?