Freitag, 23. März 2012

Filmkritik: The Grey

Ich möchte hier eine neue Kategorie aufmachen, da ich Filme einfach liebe - manche mehr, manche weniger.





The Grey - den letzten fressen die Hunde

John Ottway, der für eine amerikanische Ölfordergesellschaft in Alaska die Wölfe zur Strecke bringt, ist verzweifelt. So verzweifelt, dass er fast so weit ist, sich selbst in das Jenseits zu den Wölfen zu befördern. Wenn er wüsste wie nah er diesen noch kommt...

Als er schließlich mit seinen Arbeitskollegen Richtung Heimat fährt, nimmt der Film eine plötzliche Wendung und das ganze Flugzeug stürzt ab.
John Ottway und die letzten seiner überlebenden Kollegen sind in der Eiswüste gelandet. Dabei ist die menschenbedrohende Kälte ihr kleinstes Problem, da es ein Rudel Wölfe auf sie abgesehen hat. So mausert sich der zuvor suizidale John zum Alphamännchen der Gruppe und beschließt über die Eissteppe Richtung Wald zu laufen. Wie im „10 kleine Jägermeister“-Stil geht dabei einer nach dem andern drauf.

Joe Carnaham versucht seinen Thriller durch moralischen und sentimentalen Elementen mit Sinn zu füttern: John hat eine verstorbene Frau, eine schweren Kindheit wegen seinem schrecklichen Vater, der wohl ein arger Grobian war, aber irgendwie doch lieb. Und jetzt ist er auch noch mit dem Flugzeug abgestürzt, obwohl er sich zuvor sowieso umbringen wollte.

Die Gruppe harter Ölböhrer wird in der noch härteren Umgebung auf einmal immer sanfter. Selbst der Anti-Held der Gruppe, ist wohl doch nicht so ein böser Kerl und alle haben sich lieb. Gleichzeitig sterben die Kameraden im Minutentakt, wobei die Kamera noch voll drauf geht und jedes menschliches Organ mindestens einmal zu sehen ist. Das Wolfsrudel als allgegenwärtiger Gegner und Feind will einerseits ihren Spaß mit den Menschen haben, andererseits fühlen sie sich in ihrem wer-weiß-wie-großen Territorium bedroht und greifen die Menschen an, fressen sie aber nicht.
Ob Wölfe wirklich so reagieren, bleibt dabei zweifelhaft. Hinzu kommt die viel zu offensichtlichen Parallelen zwischen Wolf und Menschen, auf die unermüdlich hingewiesen wird.

Am Ende des Films geht dann auch irgendwie der Sinn verloren. Der klägliche Versuch diesen Sinn durch ununterbrochen wiederkehrendes Zitat des Vaters von John wiederherzustellen, lässt den Film noch lächerlicher wirken.

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