365 Tage ohne
Shoppen – für viele ein Gedanken, der einem die Schweißtropfen
auf die Stirn treibt. Ein Jahr lang keine Kleidung kaufen, trotz
Sommersaison, Wintersaison und natürlich Sale – einfach
unvorstellbar. Nunu Kaller hat es gewagt und sich ein Jahr einem
Kleidungs-Shopping-Verbot unterzogen. Die Gedanken, Gefühle und
neuen Eindrücke, die sie dabei sammelte, hielt sie zunächst auf
ihrem Blog, später in gedruckter Form fest. Das Buch „Ich kauf
nix! Wie ich durch Shopping-Diät glücklich wurde“ zeigt, wie sehr
der Verzicht auf Konsum das Leben auf den Kopf stellen kann – im
positiven Sinne.
Frau Kaller
berichtet auf humorige Weise in Form von Tagebucheinträgen, welchen
Hürden man als Textil-Zölibatärin ausgesetzt ist. Das hat dabei
nicht wenig mit der Farbe Türkis, einem gewissen Textilschweden und
braunen Schuhen zu tun. Es folgen anschauliche Berichte über
klägliche erste Nähversuche oder den Beginn einer Strick-Sucht und
wechseln sich ab mit sehr privaten Eindrücken. Aber nicht nur das –
Nunu fängt an sich über die Produktionsbedingungen unserer Kleidung
zu informieren und stößt auf vieles, was wir heimlich schon
befürchtet haben. So vollzieht sich bei der ehemaligen
Dauershopperin im Laufe des Buches ein Wandel, den der Leser gut
nachvollziehen, ja sogar nahezu am eigenen Leib miterleben kann. Das
Buch schafft es so (fast) ohne erhobenen Zeigefinger die
Schwachstellen unserer Konsumgesellschaft aufzuzeigen, Alternativen
zu finden und Möglichkeiten anzubieten, diese in den normalen Alltag
zu integrieren – mit sehr viel Witz und Charme!
Mein Senf: Ich
selbst habe mehr als einmal beim Lesen dieses Buches laut lachen
müssen – und natürlich versucht eine kleine Shopping-Diät zu
halten – erfolglos. Dennoch kann ich sagen, dass dieses Buch mein
Denken über Konsum grundlegend verändert hat.
Kostet um die 10 Euro.
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